Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt sieht sich Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) zu einem Machtwort gegenüber der Bahn-Spitze gezwungen. Hintergrund ist eine kurzfristige Abstimmung über eine Neuordnung des Managements der DB-Tochter Infrago, die laut FAZ ohne ausreichende Rücksprache mit dem Aufsichtsrat erfolgen sollte.
Schnieder kündigte an, „Korsettstangen einzuziehen“ – eine direkte Kritik an die Konzernführung. Die Bahn gilt seit Jahren als schwer steuerbar: Der Bundesrechnungshof, das Bundeskartellamt und Wettbewerber fordern schon lange Reformen.
Die neue Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag festgehalten, Vorstand und Aufsichtsrat der Bahn umstrukturieren zu wollen – ein ungewöhnlicher Schritt, der als Signal des Misstrauens gewertet wird. Die „Bild“-Zeitung berichtete gar, Kanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil wollten Bahnchef Lutz entlassen.