Mit einem ambitionierten Investitionspaket hat die Bundesregierung Ende Juni 2025 ein deutliches Signal für den Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur gesetzt. Bis 2029 sollen insgesamt 166 Milliarden Euro in das Verkehrsnetz fließen – mit der Bahn als klarer Schwerpunkt. Rund zwei Drittel des Budgets, nämlich 107 Milliarden Euro, sind für die Sanierung und Digitalisierung des deutschen Schienennetzes vorgesehen. Ziel ist ein leistungsfähigeres, zuverlässigeres und zukunftsfähiges Bahnnetz.
Im Zentrum steht dabei nicht nur der Ersatz maroder Technik, sondern auch die flächendeckende Einführung moderner Systeme wie ETCS und digitaler Stellwerke. Auch großflächige Generalsanierungen wichtiger Streckenabschnitte gehören zur Strategie. Erste Bauabschnitte, wie etwa auf der stark belasteten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, sind bereits angelaufen. Weitere folgen in den kommenden Jahren – unter anderem die Strecke zwischen Hamburg und Berlin.
166 Milliarden für Verkehr – Schiene im Fokus der Infrastrukturpolitik
Mit dem Kabinettsbeschluss vom 25. Juni 2025 hat die Bundesregierung ein Infrastrukturpaket verabschiedet, das neue Maßstäbe setzt: Insgesamt 166 Milliarden Euro sollen bis zum Jahr 2029 in die Sanierung und den Ausbau von Bahnstrecken, Straßen und Wasserwegen fließen. Die Investitionen sind Teil eines geplanten Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaschutz, das neben dem regulären Haushalt zusätzliche Mittel bereitstellen soll.
Der mit Abstand größte Anteil des Budgets ist für das Schienennetz vorgesehen. Etwa 107 Milliarden Euro fließen in die umfassende Modernisierung der Bahn – von der Erneuerung alter Gleise bis hin zur Digitalisierung der Betriebsabläufe. Unter anderem werden Stellwerke auf moderne digitale Technik umgestellt, das europäische Zugleitsystem ETCS wird flächendeckend eingeführt. Dieses System ermöglicht dichtere Zugfolgen, steigert die Effizienz und erhöht langfristig die Zuverlässigkeit im Bahnverkehr.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder kündigte einen klaren Kurswechsel in der Infrastrukturpolitik an. Das Motto laute nun: „Planen, Bauen, Ausgeben – und das möglichst schnell.“ Ziel sei es, dem jahrzehntelangen Sanierungsstau ein Ende zu setzen. Ein zentraler Hebel dafür ist die systematische Generalsanierung hochbelasteter Bahnstrecken. Diese sollen nach Abschluss der Bauarbeiten für viele Jahre frei von größeren Baustellen bleiben, was die Pünktlichkeit und Planbarkeit für Reisende und Güterverkehr deutlich verbessern soll.
Das erste Großprojekt dieser Art ist bereits im Gange: Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wird seit 2024 umfassend modernisiert. Im Jahr 2025 folgt die Strecke Hamburg–Berlin. In den nächsten Jahren sollen weitere stark genutzte Korridore folgen, bis Mitte der 2030er Jahre die letzte Generalsanierung abgeschlossen ist.
Neben der Schiene erhalten auch andere Verkehrsträger Unterstützung: Für Bundesstraßen sind rund 52 Milliarden Euro eingeplant, für Wasserstraßen etwa 8 Milliarden. Insgesamt steigen die Investitionen in die Infrastruktur damit um mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 2020 bis 2024 – bleiben jedoch unter dem ursprünglich angemeldeten Bedarf von 184 Milliarden Euro.
Für die Zukunft kündigte Minister Schnieder an, nicht nur in den Erhalt, sondern auch verstärkt in neue Projekte zu investieren – sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene. Eine neue Bahnstrategie soll bis zum Spätsommer vorgestellt werden und den langfristigen Rahmen für die Weiterentwicklung des Systems Bahn abstecken.
Zum Originalartikel auf Zukunftsnetzwerk ÖPNV vom 15.07.2025
