Tausende Berliner leiden unter gesundheitsschädlichem Schienenlärm – besonders entlang der historischen Stadtbahn. Die Strecke, seit 1882 in Betrieb, verläuft auf gemauerten Viadukten durch dicht bewohnte Innenstadtgebiete. Der Schall wird dort stark reflektiert und trifft ungedämpft auf Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser. Rund 24.500 Wohnungen sowie fast 100 Bildungseinrichtungen sind betroffen – bei Pegeln über 65 Dezibel.
Hinzu kommt eine extreme Zugfrequenz: Über 900 Züge rollen täglich über die Trasse, verstärkt durch quietschende Kurven etwa zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke. Zwar wurden Maßnahmen wie Schienenschleifen und Lärmschutzwände umgesetzt, doch ein gesetzlicher Anspruch auf Lärmschutz besteht bei alten Strecken kaum. Ohne zusätzliche Investitionen bleibt die Belastung hoch – und die Lebensqualität niedrig.
Quelle: Tagesspiegel, Artikel über Schienenlärm in Berlin